Internationaler Austausch in der Schweiz
Internationaler Austausch in der Schweiz

Internationaler Austausch in der Schweiz

Nervosität war schon zu spüren, als sich die 22 Schüler der 8. Klasse der Mittelschule Bodenmais in der Aula versammelten um sich für die Abfahrt nach Trogen in der Schweiz vorzubereiten und von den Eltern zu verabschieden. Die Busfahrt verlief am Sonntag reibungslos, und nach 5 Stunden Fahrt erklomm der Bus die letzten Kilometer in das auf über 1000 Meter hoch gelegene Kinderdorf Pestalozzi. Dort bezogen die Jugendlichen mit ihren Begleitpersonen, Frau Sonja Geiger, Klasslehrer Stefan Kern sowie Schulleiter Richard Lang das Haus Nummer 15. Bald fühlten sich die Schülerinnen und Schüler sehr heimisch, die kurzen Wege im Dorf zur Küche und den Gemeinschaftsräumen waren bald erkundet. Nach einer Einweisung der Gruppenleitung verbrachte man den ersten Abend bei Spielen, Gesprächen oder chillte zur Musik im Gemeinschaftsraum. Am nächsten Tag stiegen die Kinder voll in das Programm ein. Sie bereiteten sich in ihrer Ländergruppe auf das Treffen mit den Jugendlichen aus Nordmazedonien und Serbien vor.  Der Austausch stellte den Mittelpunkt dieser Woche dar, gefördert vom Bayerischen Jugendring und dem Sachaufwandsträger, dem Schulverband der Gemeinden Bodenmais, Drachselsried und Arnbruck.

Die Mittelschule Bodenmais war als einzige Schule Niederbayerns ausgewählt worden, an dieser Aktion teilzunehmen. Demokratie, Toleranz, friedliches und respektvolles Miteinander wurden in dieser Woche erprobt und gelebt. Viele Workshops zur eigenen Identität, aber auch zur Erkenntnis, dass die Probleme und Bedürfnisse der Jugendlichen auf der ganzen Welt ähnlich sind, sollten den Grundstein legen für ein friedliches Miteinander. Am Mittwoch Nachmittag machte  sich die Gruppe auf nach St. Gallen, das in einer halben Stunde mit dem „Bähnli“, wie die Schweizer ihren perfekt organisierten Zugbetrieb liebevoll nennen, zu erreichen ist. Die Gruppe besuchte die eindrucksvolle Klosterkirche und die gepflegte Innenstadt und war über die hohen Preise in der Schweiz doch sehr überrascht. Abends bestand die Möglichkeit, in den Jugendtreff zu gehen oder sich mit den anderen Nationen zu sportlichen Wettkämpfen in der Turnhalle zu verabreden. Am kommenden Donnerstag stand alles im Zeichen des „Community- Afternoon“. Einmal Gast zu sein, aber auch für Gäste etwas zu kochen und vorzubereiten und ein selbst gewähltes Thema auf Englisch zu präsentieren, stellte eine große Herausforderung dar. Ein Highlight wartete am darauffolgende Freitag: Die Ländergruppen sollten in kleinen Teams eine Radiosendung, die am Nachmittag ausgestrahlt wurde, vorbereiten und aufnehmen. Erst waren die Augen groß, bis die Spannung der Vorfreude auf die Arbeit im Sendestudio wich. „On Air“ blinkte auf, und Stille herrschte im Studio, einem Bus mit voll ausgestatteter Sendetechnik. Die Nachwuchsmoderatoren erzählten von Freundschaften, vom Erlebten im Kinderdorf und streuten selbst gewählte Musikstücke dazwischen. Die Jugendlichen hätten es nicht für möglich gehalten, dass sich so ein gewagtes Projekt wie eine Radiosendung bewerkstelligen ließ.

Den Abschluss der Woche bildete ein Disco- Abend im Jugendtreff. Der Samstag stand ganz im Zeichen des Aufräumen und des Packens, denn der Bus stand um 9:30 Uhr zur Abfahrt breit. Am Nachmittag konnten die Eltern ihre von der anstrengenden Woche etwas müden Kinder wieder in Empfang nehmen. 

 

 

Alle Jugendlichen mussten im Versammlungssaal vor der großen Gruppe präsentieren.

 

Foto: Lang